Kein Tag ohne KTS!
Ein handgeschriebener Zettel der KTS-Ini lud zur ersten Kulturwoche aufs Vauban-Gelände. Die Besetzung des leerstehenden Kasernengebäudes Haus 11 beendete die jahrelange Suche nach einem Haus für ein autonomes Zentrum in Freiburg. Das AZ im Glacisweg war im Januar 1985 abgebrannt, das 'AZ im Exil' tauchte aus diesem nicht mehr auf. Mit einer Besetzung im März 1994 beginnt die Geschichte der KTS. Nach dem üblichen Ärger mit der Stadt und ihren immer besorgten Ämtern erkämpfte sich die KTS einen festen Platz in der Stadt. Nur wenige Wochen nach Räumung und Abriß von Haus 11 wurde mit Haus 34 das zweite Domizil gekapert. Hier entwickelte die KTS-Ini ein vielfältiges unkommerzielles Programm: Vorträge, Filme, Konzerte, Partys, Diskussionen ...
Nachdem auch Haus 34 dem Ökostadtteil Vauban weichen mußte und geschleift wurde, zog die KTS 1998, diesmal mit städtischem Segen, in ihr jetziges Haus an der Basler Straße. Seitdem bietet KTS dort in Café und Kneipe, in Konzert-, Vortrags-, Ausstellungs- und Proberäumen Politik und Kultur, die es ohne sie in Freiburg so nicht geben könnte. Ein Ort, der sich immer wieder selbst erfindet. Eine 'Institution', die nicht zum Apparat verkommen ist.
Die CD-ROM enthält eine Chronologie und zahllose Dokumente zur KTS-Geschichte. Ausgedruckt würde alles zusammen ein etwa 500-Seiten dickes Buch ergeben. Eine noch so umfangreiche Dokumentation ist aber weder frei von subjektiven Einflüssen (obwohl wir uns um Genauigkeit bemüht haben) noch kann sie vollständig sein. Für die CD haben wir uns auf Material und Ereignisse konzentriert, die unmittelbar mit dem KTS-Projekt als solchem zusammenhängen. Wer z.B. nach Veranstaltungen sucht, die in der KTS stattgefunden haben, sollte nach Hinweisen vor allem in den KTS-Programmen und den Koraktor-Heften forschen (die wir tatsächlich nahezu vollständig zusammentragen konnten). Besetzungen, Zeitungsartikel zur Haussuche oder Love & Hate Parade-Bilder usw. können über systematische Links oder Textsuche gefunden werden.
Daß die KTS ausgerechnet zu ihrem zehnjährigen Bestehen mal wieder gefährdet ist, ist bedauerlich. Wer sich aber die Geschichte der KTS genauer ansieht, wird kaum daran zweifeln, daß in diesem Projekt noch Energie für mindestens 876 Jahre steckt.